5. Spielabrechnung

In diesem letzten Kapitel beschäftigen wir uns mit der Abrechnung von Skat. Bis jetzt haben Sie gelernt, wie man reizt, drückt und die Karten ausspielt. Wie wir wissen, gibt es im Skat immer einen Verlierer und einen Gewinner. Entweder hat der Einzelspieler gewonnen oder die Gegenspieler.

Grundsätzlich werden die Ergebnisse in einer Liste geführt und entsprechend summiert. In unserer Software haben wir eine vereinfachte Darstellung, die die wichtigsten Informationen enthält. Für diese Aufgabe ist der Computer ideal geeignet. In der Realität gibt es dafür einen Ergebniszettel, der mehrere Spalten,... enthält. Es werden auch ständig Zwischensummen gebildet, damit später das Endergebnis berechnet werden kann. Für den Computer ist dies natürlich so nicht notwendig. Unter einer Skatserie werden bei einem 4er-Tisch 48 Spiele verstanden. Spielen nur 3 Personen, so werden nur 36 Spiele gemacht. An dieser Stelle wollen wir Ihnen sowohl einen Spielzettel für 3 Spieler als auch für 4 Skatspieler vorstellen.

Anmerkung:

  • An dieser Stelle wollen wir Ihnen noch einen kleinen Hinweis geben. Wir haben Skat als klassisches 3-Personenspiel vorgestellt, was wir auch als vollkommen richtig betrachten. Wenn Sie beispielsweise zum ersten Mal in einen Verein oder zu einem Turnier gehen, werden Sie feststellen, dass gewöhnlich 4 Personen an einem Tisch sitzen und es 3er Tische nur dann gibt, wenn die Anzahl der Personen für einen 4er Tisch nicht ausreichen. Betrachten Sie diese Tatsache einfach als historisch gewachsen. Ein normaler Tisch hat nun mal 4 Seiten und da liegt es nahe auch alle 4 Seiten mit einer Person zu belegen. Ein Raum kann so auch optimal ausgenutzt werden.

Aus diesem Grund wollen wir Ihnen als erstes am 4er-Zettel erklären, wie er ausgefüllt wird. Der 3er-Zettel ist im Grunde identisch:

Lassen Sie uns jetzt erst einmal mit dem Kopfbereich beginnen.

Die einzelnen Spalten haben folgende Bedeutung:

  1. Grundwerte der Spiele eintragen: Kreuz 12, Pik 11, Herz 10, Karo 9, Null 23 und Grand 24

  2. Hier die Anzahl der Buben eintragen mit 1, mit 2, mit 3, mit 4, usw. oder ohne 1, ohne 2, usw..

  3. Nur ankreuzen, wenn die Gewinnstufe erreicht wurde. Beispiel Schneider

  4. Gesamtwert eintragen, d.h. im Gewinnfall +
    Beispiel: Kreuz mit einem Spiel 2 gleich 2 x 12 = 24, dass ist der Spielwert

  5. Hier werden die Namen der Mitspieler, die mit am Tisch sitzen, eintragen und falls es Startnummern gibt, auch diese. Die Startnummern stehen auf den Startkarten, diese werden am Anfang eines Skatturniers verteilt. Die Startnummern erleichtern dem Team, welches dieses Turnier ausrichtet, die Zuordnung der Punkte, damit es nicht zu Verwechslungen kommt, wenn z.B. jemand den Namen falsch verstanden hat, oder nur den Vornamen eingetragen hat oder undeutlich geschrieben hat.
    Als erstes wird der Listenschreiber eingetragen (Listenführer) und dann immer im Uhrzeigersinn weiter.

  6. Hier wird der Gesamtwert eingetragen, d.h. im Verlustfall +
    Beispiel: Kreuz mit einem Spiel 2 gleich 2 x 12 = 24 und dieser Wert wird im Verlustfall doppelt gerechnet, d.h. 24 x 2 = 48, das ist dann der Minus-Spielwert

  7. Die grauen Felder an einem Tisch mit 4 Personen sagen aus, dass sie nicht geschrieben werden dürfen.
    Das ist deswegen so, weil diese Person dann der Kartengeber ist und dadurch kein Spiel gewinnen oder verlieren kann.

  8. Die Gewinnspiele und die Verlustspiele werden addiert bzw. subtrahiert, damit am Ende der Liste die erreichte Punktzahl ohne weitere Rechnungen eingetragen werden kann.

  9. Hier wird die Anzahl der gewonnenen Spiele eingetragen, immer fortlaufend.

  10. Hier wird die Anzahl der verlorenen Spiele eingetragen, immer fortlaufend.

  11. Es gibt auch noch Spiele, wo keiner einen Reizwert abgibt, diese Spiele werden nach den Skatregeln eingepasst, d.h. die Spiele werden nicht gespielt. Dann muss man im letzten Feld die Anzahl der eingepassten Spiele fortlaufend eintragen.
    Hinweis: Bei Vereinsabenden wird meistens geramscht, dadurch gibt es keine eingepassten Spiele.

Hört sich am Anfang vielleicht etwas kompliziert an, aber Sie werden sich schnell daran gewöhnen. Wenn Sie nur im privaten Bereich spielen, können Sie es sich natürlich auch einfacher machen.

Jetzt kommen wir zum Ende der Liste. Als Nächstes muss der Listenführer zum Ende die Spielpunkte (zu A.) berechnen:

Die einzelnen Spalten haben folgende Bedeutung:

  1. Hier werden die Endergebnisse von den einzelnen Spalten übertragen.

  2. Hier werden die gewonnen Spiele von den einzelnen Spalten übertragen.

  3. Hier werden die verlorenen Spiele von den einzelnen Spalten übertragen.

  4. Hier werden die gewonnenen Spiele von den verlorenen abgezogen, Beispiel: Man hat 5 Spiele gewonnen und 3 verloren, dann bleiben 2 Spiele übrig. Die 2 Spiele multipliziert man mit 50, Ergebnis 100. Die 100 werden dort eingetragen und so verfährt man auch mit den anderen Spalten.

  5. Hier zählt man die verlorenen Spiele der Gegenspieler zusammen, Beispiel: Platz 2 hat 4 verlorene Spiele, Platz 3 hat 3 und Platz 4 hat 1, Ergebnis 8 verlorene Spiele, diese multipliziert man mit 30, Ergebnis 240. Die 240 werden dort eingeschrieben. Ebenso verfahren Sie mit den anderen Spalten.

  6. Jetzt können die Ergebnisse zusammengezählt werden, d.h. die Zeilen von „A) Spielpunkte“ bis einschließlich „+ verlorene Spiele der Gegenspieler x 30“. Das Ergebnis gehört in die Zeile „B) Gesamtpunkte = Endergebnis“. Genauso verfahren Sie mit den anderen Spalten.

  7. Bei Turnieren müssen die Listen unterschrieben werden. Dann muss noch das Geld für die verlorenen Spiele errechnet (Abreizgeld) und vom Listenführer eingesammelt werden. Die Liste wird schließlich bei der Turnierleitung abgegeben.

Noch ein kleines Beispiel:

Der Vollständigkeit halber jetzt auch noch der 3er-Spielzettel:

Zum Abschluss finden Sie hier auch noch 2 Links zu PDF-Dateien mit den vollständigen Spielzetteln:

4er -Spielzettel

3er -Spielzettel

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